Gedanken: Die Reise dauert länger als sieben Tage – ein Schamanenweg

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Gedanken

Der moderne MeFoto3meernsch muss sich selbst den Himmel als Entsprechung zu seinem irdischen Dasein erschaffen. Die Welt ist leer in ihrem materialistischen Verständnis. Leer an Sinn und Lebensaufgabe.
Was im Roman geschildert wird, zeigt eine andere Welt, als die moderne westliche Kultur sie versteht. Lässt sich dieses Weltbild mit dem heutigen wissenschaftlich begründeten in Einklang bringen?
Die heutige moderne westliche Sicht auf das Leben und die Menschen gründet ganz weitgehend auf wissenschaftlicher Erkenntnis. Gerade dies sagt aber auch, dass es sich nie um ein endgültiges Wissen handeln kann. Wissenschaftliche Erkenntnis ist dem steten Wandel unterworfen. Dieses Verständnis der Welt ist somit immer nur für diesen Augenblick gültig und mag in der Zukunft ein vollkommen anderes sein. Es ist daher sinnvoll für den eigenen Zugang zum Dasein, auf das Wissen anderer Kulturen und Zeiten zurückzugreifen. In ihnen liegt große Weisheit, die uns bei der Bewältigung der irdischen Existenz sehr hilfreich sein kann.
Was schenkt dem modernen Menschen Lebenssinn? Die Religion erfüllt im Zeitalter der Aufklärung nicht mehr diese Funktion. Kann eine Beschäftigung mit dem Schamanismus dem Menschen neue Perspektiven aufzeigen?
Die westliche Kultur verspricht dem Menschen Glück und Erfüllung durch materiellen Wohlstand sowie durch die Teilhabe am Prozess seiner Erlangung. Dies hinterlässt vielfach eine Leere im Menschen, der persönliche und seelische Entwicklung sucht. Der Schamanismus sieht den Menschen als Teil eines mit Leben erfüllten Kosmos, in dem es eine Aufgabe und Bestimmung für jedes Wesen gibt. So schreibt Malidoma Patrice Somé in seinem Buch „Vom Geist Afrikas – Das Leben eines afrikanischen Schamanen“: „In diesem Moment hatte ich eine Offenbarung. Ich erkannte, dass das Licht, dem wir auf der Straße des Todes begegnen, unser Selbst ist, das sich auf dem Weg zu sich befindet. Ich begriff, dass Licht unser ursprünglicher Zustand ist, aber dass wir Menschen einander helfen müssen, während wir uns auf die Küsten des Lichts zubewegen. Viele Male müssen wir geboren werden und sterben, bis wir zu diesem Licht gelangen. Und zehntausend Jahre sind dabei wie ein Augenblick. Im Licht zu sein bedeutet zu wissen, dass wir auch andere ins Licht hereinholen müssen … Zum Licht gehören wir. Jeder, der nicht im Licht ist, sehnt sich danach, ins Licht zu kommen. Wir verlassen das Licht, wandern und erfahren den Mangel an Licht, um dann wieder zum Licht zurückzukehren.“

Die Entwicklung der Hauptfigur, Richard, und seine Liebe zu einer Frau sind im Roman mit der Entdeckung eines neuen Weltverständnisses verbunden. Warum diese Verknüpfung? Vielfach ist es unsere Aufgabe im Leben, den Weg irdischer Existenz gemeinsam zu gehen. Wir suchen Freude, Verwandte und Seelenpartner. Als einzelnes Individuum spüren wir Unvollständigkeit und möchten im anderen auch das erfahren, was uns ganz sein lässt. In ihm können wir uns selbst finden. In dem Roman entwickelt sich Richard an seiner Liebe zu Frauen. Insbesondere möchte er die Liebe zu einer Frau leben. Die Initiation in die Welt schließt das ein.

So danke ich und möchte euch noch fragen, Mutter Erde, großer Schöpfer, Vater Himmel: »Könnt ihr mir sagen, was ich noch zu lernen habe?«
»Begrenze dich nicht, mein Sohn«, spricht die Erde. »Begrenze dich nicht. Verstehe, dass ich auf dieser Erde die Grenzen setze.«
»Sei, wer du bist. Du bist immer mein Sohn«, spricht der große Schöpfer. »Du bist immer mein Sohn und somit Teil von mir. Gehe nun weiter und lerne. Lerne dich zu erkennen.«
aus: Die Reise dauert länger als sieben Tage

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